Die einen kämpfen einen fast aussichtslosen Kampf um Liquidität, die anderen nutzen diese Situation zum Arbeitskampf. Während airberlin-Passagiere nicht sicher sein können ob der schon gebuchte Weihnachtsurlaub stattfinden kann, müssen EUROWINGS-Kunden im nahenden Herbst mit einem Arbeitskampf rechnen. Nur einen Tag nach der Insolvenzanmeldung der airberlin verkündet die Flugbegleitergewerkschaft UFO das Scheitern der Schlichtung bei Eurowings.
Der Tarifkonflikt schwelt seit drei Jahren und seit Apil 2017 lief die Schlichtung unter dem früheren Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit.
UFO unterstellt nun, dem LH-Konzern sei es mit der airberlin-Insolvenz möglich, billig an Maschinen wie auch an Personal zu kommen. Durch eine teilweise Übernahme der airberlin erspare sich der Konzern die hauseigenen Tarifverträge, so die Argumentation von UFO. Es sei eine neue Situation eingetreten, die flächendeckende Arbeitskämpfe wahrscheinlich macht.
Bezeichnend in diesem Zusammenhang ist wieder einmal die Tatsache, dass zwei Gewerkschaften in einem Unternehmen für die gleiche Berufsgruppe ( Kabinenpersonal ) verhandeln. Während ver.di im Dezember 2016 zu einem Abschluss kam, scheitern bei UFO sowohl die Verhandlungen wie auch die Schlichtung.